Reisetagebuch: Gartenkreuzfahrt auf der Seine zu Frühlingsgärtenin der Normandie und Paris vom 21.04.-28.04.2018
21.04.2018Nach einer recht kurzweiligen Fahrt mit ICE und TGV treffen wir planmässig in Bahnhof Paris-Est ein und werden bereits von unserem Chauffeur Dominik erwartet, der uns sicher durch den am späten Nachmittag einsetzenden Berufsverkehr zum Quai am Parc André Citroen bringt. Hier liegt die ‚Seine Comtesse‘, unser schwimmendes Hotel für die nächsten sieben Tage mit Platz für bis zu 150 Personen, bequemen Kabinen, Panorama-Salon, Bar und Restaurant sowie einem grosszügigen Sonnendeck, das wir bei den momentan herrschenden sommerlichen Temperaturen gerne nutzen wollen. Nachdem wir uns in unseren Kabinen eingerichtet haben - einige erkunden noch den nahegelegenen sehenswerten Park – geniessen wir ein erstes gutes Abendessen an Bord und schon legt unser Schiff ab. Haben wir ein Glück! Es ist die erste Abfahrt in dieser Saison, die wirklich in Paris starten kann. Bislang mussten die Schiffe wegen Hochwassers vor den Toren der Stadt bleiben, aber nun ist der Wasserstand soweit abgesunken, dass die Brücken unterfahren werden können und so dreht unser Kapitän noch eine Runde Richtung Eiffelturm, damit wir uns das nächtliche Lichtspektakel dort anschauen können. Dann geht es in die Nacht hinaus Richtung Normandie. 22.04.2018Heute Vormittag steht nach dem Frühstück erst einmal die obligatorische Seenotrettungsübung auf dem Programm. Danach geniessen wir die vorbeiziehende Landschaft bei immer noch sommerlichen Temperaturen. Die Natur explodiert momentan geradezu – vor kurzem hatten wir zu Hause noch extreme Frosttemperaturen und hier folgte eine Überschwemmung auf die nächste. Nun kann man fast zuschauen, wie sich das grüne Blätterkleid der Bäume entwickelt. Blühende Büsche und Bäume setzen bunte Farbakzente und die abwechslungsreiche Landschaft mit ihren Sandsteinformationen liefert immer wieder neue Fotomotive. Nach dem Mittagessen erreichen wir Les Andelys mit der Festungsanlage Chateau Gaillard, die über den schmucken Fachwerkhäusern des kleinen Städtchens thront. Hier haben wir kein festes Besichtigungsprogramm und so erkundet jeder auf seine Weise die kleinen Gassen, geniesst den weiten Ausblick von der imposanten Burgruine über das Städtchen und das Tal der Seine oder unternimmt einen Spaziergang entlang des Flusses mit Blick auf die interessante Landschaft. Gegen Abend legen wir wieder ab und fahren weiter Richtung Meer. Wind ist aufgekommen, Wolken ziehen schnell heran – kommt nun der angekündigte Wettersturz? 23.04.2018Heute steht unser erster Ganztagsausflug auf dem Programm. Pünktlich erwarten uns an diesem Morgen unsere heutige Reiseleiterin Michele und unsere Busfahrerin Laurence am Schiffsanleger in Caudebec-en-Caux. Wir sind in Nähe der Küste, die Temperatur hat sich inzwischen der Jahreszeit angepasst und der Wind treibt dicke Wolken Richtung Binnenland. Wir sind gerüstet mit Regenschutz und guten Schuhen – für einen Gartenfreund gibt es schliesslich kein schlechtes Wetter sondern nur falsche Kleidung – und so fahren wir erst einmal rund eine Stunde durch das liebliche Calvados mit seinen sanften Hügeln nach Cambremer zu unserem ersten Garten, den Jardins du Pays d’Auge. Seit 1994 wurde mit den unterschiedlichen Gartenteilen ein Abbild der vielfältigen Gärten der Landschaft Auge geschaffen mit historischen Fachwerkschuppen, die so vor dem Verfall gerettet und hier wieder ausgestellt wurden, mit Lindenallee, bunten Staudenrabatten und mixed Borders, Bachlauf und Teich, Formschnittgehölzen, Sonnenplätzen und vielfältig bepflanzten Schattenregionen. Ein interessanter Einstieg in die hiesige Gartentradition. Durch grüne Hügel und blühende Apfelbäume führt uns unser Weg nun nach Honfleur, der kleinen Hafenstadt an der Mündung der Seine, die bereits im 11. Jahrhundert urkundlich erwähnt wurde. Auf der anderen Seite des Seineufers können wir Le Havre erkennen – im Krieg nahezu zerstört und mittlerweile modern wieder aufgebaut – und welchen Unterschied finden wir hier. Honfleur wurde vom Bombenhagel verschont und so präsentiert sich uns eine malerische Perle der Normandie mit buntem Treiben rund um das alte Hafenbecken, schmucken Fachwerkbauten und pittoresken Gassen. Auf unserem Rundgang führt uns Michele auch in die Holzkirche Sainte-Catherine aus dem 15. Jahrhundert. Von Honfleur aus starteten im 16. und 17. Jahrhundert die Entdecker wie Samuel de Champlain, der in der neuen Welt Quebec gründete und die zahllosen Hochseefischer, die in Honfleur ihren Fang auf den Markt brachten. Hier wurden auch riesige Salzspeicher errichtet, damit ausreichende Mengen für das Einsalzen des Fischs zur Verfügung standen. Wir geniessen die freie Zeit, erkunden auch das kulinarische Angebot der Region in einem der zahllosen Restaurants und Cafés und auch das eine oder andere erste Mitbringsel landet in der Tasche. Am Nachmittag machen wir uns auf den Rückweg zu unserem Schiff, aber was wäre eine Reise durch das Land der drei ‚C‘ (Camembert, Cidre, Calvados) ohne eine Calvados Verkostung. So stoppen wir nach kurzer Fahrt in der Nähe von Honfleur am Manoir d’Apreval, einer Produktionsstätte für Cidre, Pommeau, Calvados und weitere Apfelprodukte, die ganz in Frauenhand liegt. Bei einer kleinen Führung durch die Destillerie erfahren wir alles über die hier immer noch traditionelle Herstellung und Verarbeitung der auf den Gelände angebauten 17 Apfelsorten und können uns anschliessend vom Ergebnis überzeugen. Die Kellermeisterin hat ausgezeichnet gearbeitet! So vergrössert sich unser Handgepäck noch ein wenig, bevor es zurück nach Caudebec-en-Caux geht. Wir verabschieden uns von unserer sympathischen, fast allwissenden Michele - Laurence werden wir in zwei Tagen wiedersehen. In Caudebec-en-Caux werfen einige noch einen Blick in die beeindruckende Kirche aus dem 15./16. Jahrhundert, bevor wir es uns nach diesem ereignisreichen Tag wieder an Bord gemütlich machen. Und das Wetter? Schirm, Cape und Co. haben wir nicht gebraucht… 24.04.2018Noch in der Nacht hat die ‚Seine Comtesse‘ abgelegt und sich vom westlichsten Punkt unserer Reise zurück in Richtung Paris aufgemacht. Auf unserem Weg zu unserem nächsten Halt Rouen geniessen wir die liebliche Landschaft und die malerischen Dörfer entlang des Flusses. Wem es auf dem Sonnendeck wegen des kühlen Fahrtwinds selbst unter einer Decke noch zu frisch ist, findet ein warmes Plätzchen im Salon oder der kleinen Bibliothek. Nach dem Mittagessen erreichen wir die Hauptstadt der Normandie und werden hier von unserer Reiseleiterin Anna und unserem Busfahrer in Empfang genommen. Am heutigen Nachmittag fahren wir zunächst aus der Stadt hinaus nach Grigneuseville, wo der Landschaftsarchitekt Alexandre Thomas seit den 1980er Jahren einen rund 6000 qm grossen Garten erschaffen hat. Anna versorgt uns bereits im Vorfeld mit so reichen Hintergrundinformationen über diesen Gartenschöpfer, dass wir ihn schon vom Bus aus im Gespräch mit einer Kundin problemlos erkennen. Für Thomas ist das Gelände rund um sein Elternhaus und im neuen Teil auf der gegenüberliegenden Strassenseite Versuchsstation, Ausstellungsfläche und Ruhepunkt zugleich, hier lebt und arbeitet er und bringt immer neue Vorlieben in dieses private Gartenreich ein. Rasenflächen? Fehlanzeige. Üppige Rabatten? Fehlanzeige. Dafür Grün in allen Variationen in Form von Bäumen und Gehölzen, vielfach als Kugel, Kegel, Pyramide beschnitten. Schmale Wege oder Trampelpfade führen durch dieses Dickicht hindurch, eröffnen Blicke auf kleine Lichtungen, mal mit einer Sitzgruppe, mal mit einem Pflanzgefäss - dann wieder grössere lichte Areale mit einem eher mediterranen Bewuchs. Blühende Blumen sind sparsam und einzeln gesetzt und der Agapanthus, der dem Anwesen einst den Namen gab, zeigt erst wenig von seinem grünen Kleid. Ein interessanter Garten, ein Garten besonderer Güte durch die Pflanzenvielfalt und ihre Verwendung, ein zeitgenössischer Garten nach einem sehr eigenen Geschmack – ein Garten, der sowohl die eine oder andere Inspiration gibt als auch zu Diskussionen anregt. Absolut sehenswert! Zurück in Rouen haben wir Pech, genauer gesagt nicht wir alle, sondern eine Dame unserer Gruppe stolpert, stürzt und muss im Krankenhaus verarztet werden. Auf den Schreck hin gönnen wir uns erst einmal eine kleine Kaffeepause und ziehen dann mit Anna durch die Stadt von einer historischen Sehenswürdigkeit zur nächsten. Am alten Marktplatz mit seinen mittelalterlichen Bauten wird mit der modernen Kirche Ste-Jeanne-d’Arc und einem kleinen Garten der Märtyrerin gedacht, die hier zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt und verbrannt wurde. Weiter geht es entlang der Rue du Gros Horloge mit dem bekannten Glockenturm aus dem 14. Jahrhundert zum Aitre Saint-Maclou, dem ehemaligen Massengrab der Pestopfer, wir kommen vorbei an einladenden Bistros und Cafés, schmucken Läden und wirklich schiefen Fachwerkhäusern, bepflanzten Kirchhöfen und der höchsten Kathedrale Frankreichs. Und nur wenige Schritte von hier entfernt liegt unser schwimmendes Hotel, das uns wieder zum Essen und anschliessendem Abendprogramm erwartet. 25.04.2018Oje! Unsere Verletzte hat einen Armbruch und sehr schmerzhafte Rippenprellungen davon getragen. Ihre tapfere Freundin wird heute auf den Ausflug verzichten und ihr an Bord Gesellschaft leisten und die reizende Kreuzfahrtdirektorin Sabine wird sich ebenfalls kümmern. So können wir beruhigt mit Anna und Laurence zu unserem zweiten Ganztagsausflug starten. Heute stehen Bäume und Gehölze im Vordergrund des Programms und so ist unser erster Halt nach unserer Fahrt Richtung Dieppe etwas ganz Besonderes. Bois des Moutiers ist das einzige Beispiel auf dem europäischen Festland für die ausgezeichnete Zusammenarbeit zwischen dem damals knapp 30- jährigen Edwin Lutyens und der wesentlich älteren, renommierten Gartengestalterin Gertrude Jekyll. Ein wirklich grosses Zeugnis der britischen Arts and Crafts Bewegung und seit über 100 Jahren immer noch im Privatbesitz der Familie Bouchayer-Mallet. So lässt es sich die Seniorchefin des Hauses nicht nehmen, uns persönlich durch das englisch anmutende Herrenhaus zu führen und immer wieder auf architektonische Besonderheiten hinzuweisen, die Sir Edwin Lutyens in späteren Jahren z.B. beim Bau von Neu-Delhi verfeinerte. Wir geniessen bei weiss-blauem Himmel den grossartigen Ausblick von der privaten Terrasse Richtung Meer, bewundern die Räume und Einrichtung des Hauses, das vor Kurzem Wim Wenders als Filmkulisse diente und erobern dann den weitläufigen Landschaftspark und Waldgarten mit seinen Rhododendren und Hortensien. Dieser Teil ist ein Werk des Erstbesitzers Guillaume Mallet, der nicht nur reicher Intellektueller sondern auch leidenschaftlicher Gärtner war. Die Gartenräume rund um das Haus wurden von der englischen Gartenlady Gertrude Jekyll gestaltet – Gartenkunst auf höchstem Niveau. Hier findet man ein weisses Gartenzimmer, einen Sonnenuhrgarten, grosszügige Blumenrabatten, stilvolle Anpflanzungen, stimmige Mauer- und Pflasterpartien und vieles mehr. Aus jedem Blickwinkel gibt es etwas Neues zu entdecken. Hoffentlich findet die Familie Bouchayer-Mallet eine praktikable und einträgliche Dauerlösung, wie dieses doch recht kostspielige Kleinod noch lange für interessierte Besucher erhalten werden kann. Nun haben wir uns aber eine kleine Mittagspause verdient. Die Kleinstadt Dieppe direkt am Meer bietet einige Möglichkeiten und so gönnen sich die einen eine kleine Auszeit am Meer mit einem Eis und wir schlagen bei der örtlichen Spezialität ‚Moules frites‘ zu – Miesmuscheln in Weissweinsud mit Pommes frites. Soll das wirklich die kleine Portion sein? Köstlich – aber kaum zu schaffen… Ganz in der Nähe werden wir am Nachmittag erwartet zu einem Besuch des Privatgartens Le Vasterival. Die 2009 verstorbene Prinzessin Greta Sturdza konzipierte über 50 Jahre etwas Besonderes: sie wünschte sich einen Garten, der zu jeder Jahreszeit schön aussehen sollte. Einfach als Gedanke, doch sehr komplex in der Ausführung! So pflanzte sie nach einem sehr eigenen Schema sieben Etagen übereinander, von Bodendeckern, Stauden und Sträuchern bis zu Bäumen unterschiedlicher Grösse. Hierbei achtete sie stets auch auf die Wirkung im Winter, den Betrachter sollten auch dann immer einige Blüten oder interessante Baumrinden in ihren Bann ziehen. Im Lauf der Jahrzehnte entstand auf dem 12 ha grossen Gelände eine beeindruckende Abfolge verschiedener Gartenteile, die heute von Prinzessin Irene Sturdza und ihrem Team mit grossem Sachverstand im Sinn ihrer Schöpferin bewahrt werden. Wir schlendern durch die hügeligen Waldgärten und finden immer wieder neue Ausblicke und Kleinode der Natur.
Nun müssen wir uns endgültig von unserer wunderbaren Fahrerin Laurence und unserer Reiseleiterin Anna verabschieden. Anna, du hast uns an deinem Wissen über die Normandie, Frankreich und vor allem auch die besuchten Gärten teilhaben lassen. Vielen Dank dafür, wir haben mit dir wundervolle Stunden verbracht und jede Minute genossen. Am späten Nachmittag sind wir also pünktlich an Bord zurück, denn um 18 Uhr heisst es erneut ‚Leinen los‘ in Richtung Paris. Und wir haben unseren beiden an Bord gebliebenen viel zu erzählen und an Hand von Büchern und Bildern zu zeigen. 26.04.2018Die Normandie hat ganz besondere Landschaften zu bieten und einzigartige Lichtverhältnisse, die viele Künstler zu ihren Werken inspirierten. Claude Monet war einer von Ihnen. Nach einer kurzen Busfahrt vom Schiffsanleger in Vernon nach Giverny steht heute Morgen der Besuch des Anwesens von Claude Monet auf unserem Programm. Noch haben wir Glück und gehören zu den ersten Besuchern der Anlage, aber bereits kurze Zeit später können wir uns davon überzeugen, dass der Monet Garten zu den meistbesuchten Gärten Europas, wenn nicht der Welt, gehört. Claude Monet zog 1883 nach Giverny und blieb dort über 40 Jahre bis zu seinem Tod. Hier schuf er den bekannten Blumengarten am Wohnhaus und den vermutlich noch berühmteren Wassergarten jenseits der Strasse mit der japanischen Brücke und den stimmungsvollen Seerosenteichen. Ganze Serien weltberühmter Gemälde entstanden hier, inspiriert von diesen Gärten und der umgebenden Natur. Monet machte so seinen Wohnort weithin bekannt und animierte Künstlerkollegen, hier ihre Werke zu malen. Wieder haben wir Glück mit dem Wetter und geniessen die gepflegte Anlage bei einem weiss blauen Himmel. Zu jeder Jahreszeit wartet Giverny mit eindrucksvollen Anpflanzungen und einer bildgewaltigen Blütenpracht auf und zieht so jeden Besucher in seinen Bann. Mittags legt unsere ‚Seine Comtesse‘ zur letzten Etappe unserer Flussreise ab. Noch einmal geniessen wir das Leben an Bord und die vielfältigen Eindrücke entlang der Strecke. 27.04.2018Seit der Nacht sind wir in Paris und wollen heute noch einen kleinen Ausflug in das grüne Paris unternehmen. Dazu holt uns eine weitere Reiseleiterin, diesmal eine Pariser Michele, nach dem Frühstück mit dem Bus ab und bringt uns quer durch die Stadt, vorbei an vielen bekannten Sehenswürdigkeiten und dem bekannten Parc Monceau zum Parc des Buttes-Chaumont. Das Gelände blickt auf eine sehr wechselvolle Geschichte zurück. Die Anhöhe entstand, wie auch der Hügel von Montmatre, vor rund 35 Millionen Jahren und erhebt sich ca. 75 m über dem Niveau der Seine. Im Mittelalter diente ein Teil des Geländes als Galgenberg, später als Müllkippe mit Abwassergruben. Tausende Pferde wurden hier abgedeckt und weiterverarbeitet und ab dem späten 18. Jahrhundert wurde in Steinbrüchen für fast 100 Jahre sehr hochwertiger Mergel, Ton und Gips gewonnen. Mitte des 19. Jahrhunderts beauftragte der berühmte Baron Haussmann den bekannten Städteplaner Alphand mit der Umgestaltung des Geländes in einen öffentlichen Park zur Aufwertung der umliegenden Stadtbezirke. Drei Jahre lang wurden mit Hilfe von Pferden, Dampfmaschinen und der Muskelkraft von über 1000 Arbeitern gut eine Million Kubikmeter Erde bewegt - und immer wieder stoppten Erdrutsche und Bodeneinbrüche die Arbeiten. Zur Pariser Weltausstellung 1867 konnte das Gelände endlich eröffnet werden und diente sogar als Vorbild für Teile des Frankfurter Palmengartens. Nach dem 2. Weltkrieg war der Park in einem bedauernswerten Zustand und es gab sogar Pläne zur Zerstörung, 1958 wurde das Gelände jedoch zum Landschaftsschutzgebiet erhoben. Seit der Jahrtausendwende wurden und werden hier umfangreiche Renovierungs- und Restaurierungsarbeiten durchgeführt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, wie wir uns auf einem vormittäglichen Rundgang überzeugen können und der Ausblick vom Sibyllentempel auf der Ile du Belvédère auf Sacré-Coeur ist grandios. Vor dem Rathaus, das dem Parkeingang gegenüberliegt, erleben wir noch den Aufzug einer lautstarken und farbenprächtigen französisch-nordafrikanischen Hochzeitsgesellschaft, bevor es mit dem Bus quer durch die Stadt wieder zurück zum Schiff geht. Der Nachmittag steht heute zur freien Verfügung und so nutzen einige die Gelegenheit und steigen bereits im Pariser Stadtzentrum aus. Heute Abend haben die meisten von uns noch etwas Besonderes auf dem Programm: wir lassen unsere Reise mit dem Besuch einer Show des Pariser Lido ausklingen und erleben beeindruckende Artisten, Musiker, Tänzer und Tänzerinnen. Ein würdiger Abschluss unserer Tour und mit einem letzten Blick auf das Lichtspektakel am Eiffelturm geht es zu unserer letzten Übernachtung zurück an Bord. 28.04.2018Wohl dem, der den Aufenthalt in Paris noch etwas verlängert hat - der Rest der Gruppe muss heute sehr früh aufstehen. Bereits um 6:30 Uhr holt uns der Bus für den langen Heimweg ab. Die französische Staatsbahn hatte vor einiger Zeit zum Generalstreik aufgerufen und die zwischenzeitlichen Verhandlungen waren ergebnislos gescheitert - leider. So müssen wir in den sauren Apfel beissen und werden mit mehreren Stopps und Fahrzeugwechsel unterwegs per Bus und Taxi wieder heimgebracht. Im Lauf des Abends kommt aber auch der letzte wieder wohlbehalten zu Hause an – mit ein paar Mitbringseln und vielen neuen Ideen, Eindrücken und Erlebnissen im Gepäck.
|